Es gibt im Leben Augenblicke, da die Frage, ob man anders denken kann, als man denkt, und auch anders wahrnehmen kann als man sieht, zum Weiterschauen und Weiterdenken unentbehrlich ist.

(Michel Foucault)

Das Fach Soziologie ist neben dem Prüfungsfach Pädagogik/Psychologie ein zentrales Profilfach der Ausbildungsrichtung Sozialwesen an der FOSBOS und wird in anderen Ausbildungsrichtungen als erweiterndes Wahlpflichtfach angeboten.

Soziologie ist dabei die Wissenschaft bzw. Lehre vom Zusammenleben der Menschen in einer Gemeinschaft oder Gesellschaft, von den Erscheinungsformen, Entwicklungen und Gesetzmäßigkeiten gesellschaftlichen Lebens und Handelns.

Doch was bedeutet das konkret? Das Fach beschäftigt sich beispielsweise mit der Frage, welche Prozesse und Faktoren Einfluss darauf haben, wie und zu wem wir uns als Individuen entwickeln. Welche Rolle spielen dabei soziale Gruppen, z.B. die Familie, Peergroup oder die Schulklasse? Wie wirkt sich unsere soziale Herkunft und die zunehmende Digitalisierung auf uns und die Entwicklung unserer Identität aus?

Ein weiterer Schwerpunkt befasst sich mit der sozialen Ungleichheit in Gesellschaften: Wie ist diese zu erklären? Welche Folgen hat soziale Ungleichheit für das Individuum und die Gesellschaft? Ebenso wird analysiert und diskutiert, was die Begriffe „Macht“ und „Herrschaft“ bedeuten und welche Bedeutung ihnen in modernen Gesellschaften zukommen.

Auch der uns in allen Bereichen erfassende gesellschaftliche Wandel wird exemplarisch genauer behandelt: Wie wird sich die moderne Gesellschaft verändern? Wie sieht die Familie der Zukunft aus? Welche Folgen haben Entwicklungen wie z.B. der Klima- oder der demographische Wandel auf unser Zusammenleben?

Wie in Politik und Gesellschaft oder Pädagogik und Psychologie wird im Fach „Soziologie“ sehr großer Wert daraufgelegt, sich ein fundiertes und objektives Urteil bilden zu können. Die Schülerinen und Schüler lernen eigenes und fremdes Verhalten besser zu verstehen, erwerben Selbstvertrauen und Reflexionsbereitschaft und begegnen dadurch anderen Menschen offener und toleranter. Sie durchschauen Strukturen und Zusammenhänge, um die Gesellschaft verantwortungsvoll mitzugestalten.